Das Gesetz der Anziehung gleicher Arten ist die zweite der Grundsäulen, die das Schöpfungswerk stützen. Wie die anderen durchdringt auch dieses Gesetz den menschlichen Geist in seiner Gesamtheit. Es legt einfach fest, daß eine bestimmte Art immer so sein wird, daß gleiches immer gleiches anzieht.

Das Gesetz bringt automatisch Geister der gleichen Natur zusammen, ob sie nun hier auf der Erde oder auf anderen Ebenen der Schöpfung sind. Seine Wirkung ist deutlich erkennbar in den Verwandtschaften zwischen Menschen, sei es in Bezug auf Neigungen oder Qualitäten. Alkoholiker, Raucher, Betrüger, Glücksspieler und Sexsüchtige finden immer Gleichgesinnte für entsprechende Angelegenheiten. Ebenso erkennen auch Menschen von edler Natur sofort Gleichgesinnte, mit denen sie sich mit höheren Themen befassen können.

Die Volksweisheiten: „Sag mir, mit wem Du gehst, und ich sage Dir, wer Du bist!“, „Jeder mit seinesgleichen“, „Jedes Schaf mit seinem Paar“ und noch andere ähnliche, sind aus der unbewußten Beobachtung der Wirkungen dieses Gesetzes der Anziehung im Alltag entstanden.

Das Gesetz der Anziehung gleicher Arten, das in Verbindung mit dem Gesetz der Wechselwirkung arbeitet, ist auch bei Inkarnationen äußerst wichtig.

Im Gegensatz zu dem, was man sich vorstellt, gibt es in einer Inkarnation keine Zufälle, genauso wie es in keinem Naturphänomen Zufälle gibt. Die Seele, die kurz vor der Inkarnation steht, wird von diesem Ort angezogen, von dieser Familie, deren Menschen seelische Affinitäten zu diesem Ort haben. Die besondere Anziehungskraft üben gerade die Schwächen und Mängel aus, denn diese gilt es im neuen Leben in der grobstofflichen Materie zu beheben. Auf diese Weise ist jedes Leben hier auf der Erde eine einzigartige Gelegenheit, alte Fehler zu korrigieren, Schwächen zu überwinden und sich spirituell weiterzuentwickeln. Das irdische Leben ist ein echtes Geschenk des Himmels.

Das Gesetz der Anziehung gleicher Art bildet auch die unmittelbarste Umgebung eines Menschen, je nach Art seiner Gedanken und Intuitionen. Diese Umgebung wird von den körperlichen Augen nicht wahrgenommen, jedoch von denen, die sich in der Nähe der betreffenden Person befinden, perfekt empfunden. Viele von ihnen haben schon bemerkt, wie ein guter Mensch, innerlich rein, die Umgebung, in die er eintritt, sofort durch seine stille Präsenz erfrischt. Andererseits wird es sicherlich niemanden geben, der nicht schon die umgekehrte Situation (viel häufiger) bemerkt hat, in der eine Person, auch nur mit ihrer Anwesenheit, sofort die Luft um sich herum schneidet und die Menschen in ihrer Nähe bedrückt.

Es ist auch das Gesetz der Anziehung gleicher Arten, das uns dazu bringt, im nächsten sofort etwas zu sehen, dessen Träger wir selbst sind. Und wenn dieses Etwas ein Mangel ist, dann empfinden wir eine starke Abstoßung. Wir sehen den Fleck (den Defekt) deutlich im Auge eines anderen, aber wir sehen den Balken (den gleichen Defekt in viel größerem Maße) nicht in unserem eigenen Auge. Es wäre uns nur erlaubt, den Splitter von ihm entfernen zu wollen, wenn wir vorher unseren Balken entfernt hätten, sonst ist diese Haltung kein Akt der Liebe, sondern nur Heuchelei.

Wir müssen das Gesetz der Anziehung im richtigen Sinne anwenden und unsere Gedanken und unseren intuitiven Willen immer rein halten, damit wir nur das anziehen können, was die Seele veredelt und den Geist erhebt.



Roberto C. P. Junior

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