
Eine scheinbar einfache und klare Frage für jeden Menschen, der rein und gut sein möchte. Doch schauen wir genauer hin.
Es bedeutet nicht nur, nett und fröhlich zu sein, wenn wir gut gelaunt sind. Es bedeutet nicht nur, sein Leben nach seinen Vorstellungen von Glück gestalten zu wollen. Es bedeutet nicht, in erster Linie an sich selbst, an seine Bedürfnisse, Freuden und Sorgen zu denken.
Nach wahrer Menschlichkeit zu streben bedeutet, sich von seinen reinen Gefühlen leiten zu lassen. In erster Linie von emotionaler empfundener Erfahrung. Aber was genau bedeutet das? Sich mit dem Herzen in den anderen hineinversetzen zu können, unter anderem seine Schönheit, Freude, aber auch seine Sorgen zu sehen. Dann müssen wir auch einen Weg zu ihm finden, versuchen, seine Persönlichkeit zu erfassen und auch den Ursprung seines Leidens zu entdecken, um den richtigen Weg der Hilfe zu finden. Und wir müssen lernen, dies in uns lebendig zu halten, sobald wir mit anderen Menschen zusammenleben – bei der Arbeit, in der Familie, selbst bei kleinsten Treffen.
Ein emotionaler Mensch, der nach wahrer Menschlichkeit strebt, wird seine Wünsche niemals auf Kosten anderer durchsetzen. Er erkennt immer, wenn sein Verhalten seine Mitmenschen bedrückt oder unterdrückt. Es gibt viele kleine Dinge, in welchen ein solches Verhalten verwoben ist, und viele erkennen es nicht einmal, wenn sie sich selbst in Gedanken und anschließend in ihren Handlungen priorisieren. Ein Mensch, der mit Liebe und Freude an andere denkt, ist nicht einmal annähernd in der Lage, etwas zu tun, welches Schmerz, Unbehagen, geschweige denn Demütigung, Respektlosigkeit oder gar Krankheit verursachen könnte. Ein solcher Mensch, der nur in seiner Liebe zu anderen Harmonie und Frieden säen kann, ist stets hilfsbereit und voller tätiger Güte, wo immer er erkennt, was getan werden muß. Mit einem solchen Menschen ist es eine Freude, an allem teilzunehmen oder einfach nur in seiner Gegenwart zu sein. Er ist voller Verständnis und kann auch immer freundlich nach einem Ausweg aus einer gegebenen Situation suchen.
Ein Mensch, welcher sich in seinem Egoismus bis zum Äußersten bewegen kann, ist nicht einmal in der Lage, etwas davon auch nur teilweise zu erkennen. Ein solcher Mensch ist somit auch geistig bequem, weil er sich nicht zu Besserem überwinden und sich auch nicht unbedingt für andere einsetzen kann.
Wo diese geistige Bequemlichkeit herrscht, neigt man dazu, mehr Aufmerksamkeit für sich selbst zu fordern, anstatt sich anderen zu widmen. Ein solcher Mensch ist immer oder oft unzufrieden und voller Kritik, schreibt vielen Verhaltensweisen anderer Menschen schlechte Absichten zu und ist in dieser Überempfindlichkeit beziehungsorientiert. Ohne es zuzugeben, dreht sich sein Leben immer noch nur um sich selbst. Ein solcher Mensch kann nie glücklich sein, weil er sich mit seinem unsensiblen Verhalten gegenüber anderen nur weitere unangenehme Erfahrungen einhandelt. Er gibt jedoch nur anderen die Schuld und ist nicht in der Lage zu erkennen, daß er selbst derjenige ist, der permanente Unzufriedenheit, Unfreundlichkeit, Klagen, Kritik und damit ständige Disharmonie um sich herum verbreitet.
Aber es sollte uns nicht sehr überraschen, daß Menschen heutzutage diesen Egoismus in vielen kleinen Dingen zeigen. Beachten wir, wie Kinder von klein auf erzogen werden. Von Bildung kann man heute nicht mehr sprechen, denn in vielen Familien werden Kinder nur noch materiell – physisch – versorgt. Viele junge Menschen haben keine Ahnung, was es bedeutet, ein ihnen anvertrautes Kind großzuziehen. In einer Zeit, in der das eigene Ich über Mitgefühl und Empathie zwischen Menschen gestellt wird, ist es kein Wunder, daß das richtige Verständnis von Bildung zunehmend verloren geht. Doch daran mangelt es nicht nur in der Familie, sondern auch in der Schule, denn statt Bildung verlangt die Schule von Kindern, sich einfach viele Informationen zu merken. Schließlich wird heute ein Mensch am meisten geschätzt, der verstandesklug ist und mit seiner Klugheit viel Geld verdienen kann. Und Kinder werden auch von ihren Eltern dazu erzogen. Diese Kinder geraten dann unter Druck, da sie sich anstrengen müssen, damit ihr Gehirn möglichst viele Informationen aufnehmen, verarbeiten und zu ihrem Vorteil nutzen kann.
Viele Kinder werden ungesund verwöhnt, und Eltern landen oft in der Position von Dienern ihrer Kinder. Solche Kinder können echte Beziehungen zu anderen Menschen nicht als Stärkung und Freude durch die Zusammenarbeit bei jeder Arbeit erleben. Sie wissen noch nicht, was es bedeutet, weil sie nirgendwo Vertrauen und echte Zuneigung unter Menschen finden konnten. Sie erfahren keine Freude und kein Glück aus einer rationalen Lebenseinstellung, wo diese auch nicht entstehen können.
Der Ausweg aus dieser mißlichen Lage ist eine gut funktionierende Familie. Grundlage einer solchen Familie ist eine respektvolle, harmonische Beziehung zwischen Mann und Frau, geprägt von Liebe, die vor allem das Herz für die Herz und Gedanken anderer öffnet. Wenn wir lieben, wollen wir anderen Freude bereiten, für sie sorgen oder sie beschützen. Wir wollen so sein, daß der andere uns respektiert und achtet. Wenn wir jedoch mehr auf unsere Bedürfnisse achten und einander kritisieren, können wir nicht von – wahrer Liebe – sprechen.
Wächst ein Kind jedoch in einer liebevollen und harmonischen Beziehung auf und nimmt, umgeben von dieser Liebe, die subtilen Schwingungen der emotionalen Erlebnisse seiner Eltern wahr, kann es dieses Empfinden in sich selbst entwickeln. In diesem Erleben nimmt es auch alles auf, was seine Eltern ihm nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten vermitteln. Die Erziehung eines Kindes besteht daher darin, Kindern beizubringen, die Gesetze der Schöpfung zu erkennen, mit ihnen in Einklang zu kommen und sie zu erfüllen, um zu freien und unabhängigen Menschen zu werden.
Das Wissen und der Zugang zu den Schöpfungsgesetzen müssen Kindern verständlich vermittelt werden. Kinder müssen in ihrem grundlegenden Verständnis der Umwelt natürlich alles anhand anschaulicher Beispiele und Geschichten erfassen, hinter denen sie erst nach einer gewissen Zeit die Worte finden, die wir ihnen geben. Eltern müssen stets in der Lage sein, die jeweilige Situation zu erkennen und ihr Kind mit liebevoller Konsequenz zur Einhaltung bestimmter Regeln zu führen. Kinder müssen diese Regeln von ihren Eltern erkennen und sie in deren Konsequenz auch unterstützen. Wichtig ist jedoch, daß Eltern diese Regeln bzw. die Schöpfungsgesetze in erster Linie respektieren und einhalten. Ohne sie ist es unmöglich, Kinder richtig zu erziehen und sie zu wahrer Menschlichkeit zu führen. Und genau das ist wahre Liebe: einem Kind genau das zu geben, was ihm nützt und es stärkt, damit es als Erwachsener zu einem emotional entwickelten, authentischen Menschen heranwächst. Es bedeutet also nicht, Kinder tun zu lassen, was sie wollen, aber es bedeutet auch keine kalte Dressur, die frei von Freundlichkeit und Mitgefühl ist. Wer die richtigen Saiten der Zuneigung und wahren Barmherzigkeit in seinem Herzen zum Klingen bringt, erkennt in jeder Situation, wie er sich verhalten und seine Kinder richtig führen soll.
Bringen wir Kindern daher bei, Rücksicht auf andere zu nehmen, indem wir Rücksicht aufeinander nehmen, damit sie diese Rücksichtnahme selbst in den kleinsten Gesten erkennen. Bringen wir ihnen auch selbstlose Hilfe bei, die uns allen immer nur Freude bereiten wird.
Kinder, die so erzogen werden, werden allen Freude bereiten und zu ehrlichen und aufrichtigen Menschen heranwachsen, die sich nach Reinheit und Ehrlichkeit sehnen und ihr Umfeld zum Besseren verändern wollen.
Wenn wir also geistige, mitempfindende Menschen sein wollen, müssen wir in der Lage sein, in jeder Begegnung mit unseren Nächsten immer zuerst an andere zu denken. Wie Jesus schon in einfachen Worten sagte: „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst.“
Denken Sie also an die Nächsten und daran, welche Erlebnisse Ihr Verhalten ihnen macht. Wie würden Sie sich an ihrer Stelle fühlen, wenn jemand Sie so behandeln würde? Überlegen Sie, was Sie tun können, um den anderen in schwierigen Momenten zu stärken, zu erfreuen und zu unterstützen. Oft genügt schon ein freundliches Lächeln, ein verständnisvolles Wort für das Leid des Nächsten. Ein herzlicher Händedruck und angebotene Hilfe in der Not. Aber auch geteilte Freude und kreative Zusammenarbeit.
Es ist ganz einfach: Sich in Gedanken nicht nur auf sich selbst zu konzentrieren, sondern sich Mühe zu geben, anderen Menschen mit einem guten Herzen zu begegnen und auch die kleinen Dinge und Kleinigkeiten zu sehen, durch die wir einander zeigen, daß wir mitempfinden und ihre Erfahrungen verstehen, daß wir immer wieder gerne und herzlich einen Weg zu den Herzen unserer Nächsten finden.
Cesta Pravdy / Weg der Wahrheit
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