Es ist immer wieder aufschlußreich, Momente zu analysieren, in denen wir die Gelegenheit haben, uns selbst besser kennenzulernen. Interessant und hilfreich.

Ein solcher Moment ist, wenn wir erkennen, daß wir einem geliebten Menschen durch unsere Starrheit Leid zugefügt haben. Der traurige Blick, den wir daraufhin ernten, offenbart uns die Wunde, die wir unabsichtlich verursacht haben.

Wir können auch Trost darin finden, uns daran zu erinnern, wie wir selbst in der Vergangenheit dasselbe Leid erfahren haben, als wir dieselbe Behandlung erfuhren. Und dieses Bewußtsein lastet schwer auf unserem Herzen.

So entschuldigen wir uns meist, bitten um Vergebung, und das Gefühl der Reue bleibt wie eine Warnung.

Gesegnet ist, wer aus einer solchen Erfahrung lernt und den Weg erkennt, die Chance zur inneren Veränderung, zur Reinigung des eigenen Wesens von dieser verhängnisvollen Denkweise.

Diese bedeutsamen Worte Jesu werden in der Gralsbotschaft von Abd-ru-shin ausführlich erläutert: Warum siehst Du den Splitter im Auge Deines Bruders, aber den Balken in Deinem eigenen Auge bemerkst Du nicht?“

Wenn wir in uns die Bereitschaft und die Sehnsucht nach Überzeugung entwickeln, wird diese gestärkt. Denn nachdem wir die Folgen eines Irrtums in wahrer Demut erfahren haben, werden wir ähnliche Erfahrungen in anderen Menschen erkennen, die diese Sehnsucht weiter bestärken und allen zum Nutzen gereichen.

So öffnet sich uns ein persönlicher Weg, auf dem wir unser Verständnis der Wahrheit vertiefen können. Unsere Pflicht ist es dann, standhaft auf diesem Weg zu bleiben! Mit jedem Schritt, der uns zu persönlicher Transformation führt, wächst unser Inneres.

Auf diese Weise befreien wir auch denjenigen, der uns Leid zugefügt hat, denn wir verstehen den Prozeß, seine Ursachen und Folgen vollständig.

Wir befreien jemanden vom Leid, das er für denselben Fehler erlitten hat, den wir begangen haben, und befreien uns dadurch auch selbst, wenn wir wachsam bleiben, um nicht erneut zu irren.

Kurz gesagt: Diese gleiche Neigung zu unangemessenem Verhalten angesichts des göttlichen Gesetzes wird nicht länger genährt werden, sie wird in keiner Situation mehr zutage treten.

Auf diese Weise werden die dichten Fäden, die uns unten in der Materie gefangen hielten, austrocknen und sich von uns lösen.

Neue, leichte und stützende Fäden werden uns dann mit den leuchtenden Höhen verbinden und ein Gewebe entstehen lassen, das allem zugutekommt.

Alles muß erneuert werden! Andere und uns selbst zu befreien, bringt Leichtigkeit und Freude auf einen bewußten Weg, im vollkommenen Wirken der Schöpfungsgesetze.

Márcia Helena Peron

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Der Tag Ohner Morgen