FLUSS NEUER WISSENSSTRÖME
Überall um den Menschen herum sind Strömungen wahrnehmbar, die die notwendigen Urbilder für einen großen Fortschritt in allen Bereichen des menschlichen Strebens in sich tragen.
Dennoch gelingt es den Menschen nicht, diese Strömungen zu erfassen.
Das größte Hindernis für den Einzelnen und die gesamte Menschheit, Neues zu entdecken, ist stets dasselbe: Starrheit.
Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine äußerliche Starrheit, also um Steifheit in den Körperbewegungen, sondern gemeint ist die Starrheit im Erfassen, im Denken und Verstehen.
Nur wenige Menschen ahnen, wie schwerwiegend und gefahrvoll diese Art von Starrheit ist. Starre Gedanken und ebensolche Vorstellungen entspringen der Trägheit des geistigen Funkens.
Daher kann man sagen, daß die Trägheit des geistigen Wesens eines Menschen sein Schicksal maßgeblich beeinflußt und sogar sein Dasein bedroht.
In den meisten Fällen schreitet die Lauheit unbemerkt und schleichend voran.
In der verborgenen Sichtbarkeit innerhalb der gleichgearteten Umwelt schreitet sie schrittweise voran, um sich schließlich in ihrer alles beherrschenden Heimtücke so unheilbringend zu zeigen, daß sie unumkehrbare Schäden anzurichten vermag.
So wie viele irdische Krankheiten anfangs nur sehr geringe Anzeichen aufweisen, welche oft Jahre vor ihrem vollständigen Ausbruch darauf hindeuten, so tritt auch die geistige Bequemlichkeit erst allmählich über einen sehr langen Zeitraum als zunehmende Starrheit in dem Denken in Erscheinung.
Es ist nichts anderes als diese Starrheit des Denkens und der Überzeugungen, die das Ergebnis einer schwachen Ausstrahlung des geistigen Inneren im Menschen ist.
Daher ist diese Starrheit im Menschen eng mit der zuvor erwähnten inneren Beweglichkeit und geistigen Regsamkeit verbunden.
Wir können daher ebenso im Gegensatz dazu sagen, daß Starrheit nicht in dem Menschen auftritt, wenn sein innerer geistiger Funke hell erstrahlt.
Erstarrung kann sich niemals entwickeln, wo eine Person eine beständige Lebendigkeit und eine reine mutige Entschlossenheit zu eigenem gesundem Empfinden besitzt.
Die Beweglichkeit des inneren Wesens schließt Starrheit aus.
Der Funke, der brennt und leuchtet, strebt von Natur aus darnach, die ganze Wahrheit über alles im Leben zu erkennen.
Er möchte mehr über sich selbst und den Sinn seiner Existenz erfahren.
Er möchte ewig im Lichte der Wahrheit schwingen.
Alles, was vom Lichte ausgeht, zieht ihn förmlich an, denn darin empfindet er die Nähe seiner Heimat.
Um dieses seligen innerlichen Erbebens willen ist er bereit, alle niederen Regungen zu überwinden, die ihm als Hindernis zu höherer Erkenntnis im Wege stehen.
In diesem Sinne führt er, wenn nötig, einen ehrlichen und erhabenen Kampf mit sich selbst und, wo es nötig ist, auch gegen die Widerstände seiner Umgebung.
Er wird alles überwinden, was seine edle Sehnsucht nach dem Lichte zu schwächen und zu ersticken droht.
Dadurch befreit sich der Funke auf allen seinen Wegen von jeglicher Unnatürlichkeit und übertriebener Pose in all ihren Erscheinungsformen.
Er befreit sich aber auch von grober Rohheit und niedriger Gemeinheit, denn das erleuchtete innere Selbst duldet solche Entgleisungen nicht.
So erlangt er in sich vollkommene Reife, die sich in Güte und Verständnis für jeden ähnlichen Kampf anderer Menschen zeigt.
Indem er selbst nach Reife strebt, wird der Funke in sich gestärkt und beständig erneuert und erfrischt.
Das geistige Innere eines Menschen braucht dringend die Erfrischung seiner Lebendigkeit durch reines Mitgefühl für andere, denn dies schützt ihn vor dem Hang zur geistigen Ermattung.
Die Unfähigkeit zum Mitgefühl ist der Anfang geistiger Taubheit.
Es droht hier die Gefahr, daß die Seele verhärtet und dann zwangsläufig immer tiefer und tiefer in dunkle Ebenen absinken muß.
Hier gilt immer, daß es nur ein entweder – oder gibt: aufwärts oder abwärts.
Sobald der geistige Kern, bedingt durch die bereits erwähnte Trägheit im Inneren des Funkens, in die Richtung der Erstarrung abdriftet, verliert dieser augenblicklich seine Kraft und damit schwindet sein Wille zum selbständigen Prüfen, Abwägen und Empfinden.
Nach außen hin vergröbert sich der Mensch und stumpft in seiner Wahrnehmung ab, bis er sich schließlich in der äußeren irdischen Welt unter das Niveau des Tieres stellt.
Anstelle des ursprünglichen Segens strömen zunehmend Unzufriedenheit, Bosheit, Grobheit und Verfall gegenüber allem, was ihm begegnet, aus ihm heraus und so gibt er es an seine Umgebung weiter.
Anstatt sich selbst weiterzuentwickeln, läßt sich der Geistesfunke von den niederen Meinungen und Gedanken anderer mitreißen.
Und er tut dies, ohne es selbst zu bemerken.
Er wehrt sich stets mit aller Heftigkeit gegen jede Andeutung, daß ihn etwas Derartiges bedroht.
Obwohl dies zu zunehmender unbewußter Reizbarkeit führt, wird die Fähigkeit, den Abstieg zu erkennen, gerade durch die damit verbundene verengte Sichtweise geistiger Starrheit verhindert.
Man merkt nicht mehr, wie sich der eigene Horizont allmählich verengt und sich nur noch auf einen sehr kleinen Gedankenkreis beschränkt, der einen den Großteil des Tages in Anspruch nimmt.
Man verliert die Verbindung zu den heilsamen Strömen des Lichts, und der Kanal der Höheren Verbindung, der einen zumindest hier und da einmal emporgehoben hat, verengt sich, bis er sich schließlich ganz verschließt.
Alles Höhere wird ausgeblendet, und die irdische Welt wird zum Mittelpunkt seiner Wahrnehmung des Lebens.
Solche Menschen richten ihre Aufmerksamkeit nur noch auf den grobstofflichen Teil ihres Seins auf der Erde, auf Erfolg im irdischen Leben, auf ihre Interessen im Beruf, den sie oft für das Wichtigste auf der Welt halten, auf ihre Familie, auf ihre Hobbys und Freizeitbeschäftigungen, wie zahlreich diese auch sein mögen.
Der Grund für diese Anstrengungen ist nicht, anderen eine Freude zu bereiten und das Leben um sich herum zu segnen, sondern es handelt sich vielmehr um das Zeichen eines zerrissenen inneren Selbst, das sich in falsche Vorstellungen und Ziele flüchtet, um die große innere Leere zu füllen.
Solche Menschen interessieren sich nur wenig oder gar nicht für das, was wirklich wichtig ist, nämlich für den wahren Sinn ihres Lebens hier auf Erden, für den ein Hohes Geistiges Ziel mit allen Zeichen von Edelmut und Weisheit dringend erforderlich ist.
Infolgedessen erstarrt ihr Inneres und ihr Geist verkümmert im trägen Schlummer der Lauheit, obwohl solche Menschen äußerlich oft sehr erfinderisch in ihren Interessensgebieten erscheinen und daher erfolgreich sind.
Leider ist dies ein sehr weit verbreitetes Phänomen unter den Menschen hier auf Erden. Das Erlahmen der Schwingung in der Ausstrahlung des inneren Geistesfunkens führt beim Menschen immer unweigerlich zu einer Schwächung des gesunden Empfindens.
Ein erstes äußeres Anzeichen für den Verlust gesunder Feinfühligkeit im Empfindungsvermögen ist eine Neigung zu vulgärer Sprache.
Dies deutet bereits auf eine Schwächung des Inneren hin, das sich dem Einfluß der von Vulgarität und Niedrigkeit geprägten Umgebung nicht entziehen kann.
Die Rede und der Wortgebrauch sind der deutlichste Beweis für den Zustand des Inneren. Hören Sie sich an, wie jemand spricht, wenn er von etwas betroffen ist, wenn er in einer Angelegenheit unter Druck steht, wenn er nicht das bekommt, was er für die Gerechtigkeit hält, und Sie werden sofort erkennen, mit wem Sie es zu tun haben.
Wer die Würde aufgibt und sich durch die Trägheit seines Inneren der Niedertracht zuwendet, läßt sich vom äußeren Ballast der Gedankenwelt überwältigen.
Gleichzeitig ist die Würde der Rede das einfachste Mittel, über welches ein Mensch stets gebieten kann, wenn sein Inneres stark und reif ist.
Niemand kann ihn in seiner Redeweise behindern.
Der Nachlässigkeit in der Rede wird wenig Beachtung geschenkt.
Daher wird vulgäre Sprache nur oberflächlich wahrgenommen oder gänzlich ignoriert.
Das bedeutet, daß ein Mensch entweder vorübergehend innerlich geschwächt oder in seinem tiefsten Inneren bereits träge und lau geworden ist.
Entweder ist ein Mensch in der Lage, sich selbst in dieser anscheinenden Kleinigkeit vom Einfluß seiner Umgebung zu lösen, oder er neigt zur Trägheit, was auf einen Verfall seines Inneren hinweist, das das Gespür für etwas so Einfaches wie die Vornehmheit in der Rede verliert.
Das Empfinden als Ausdruck der Lebenskraft des Geistes bleibt in einem solchen Fall im Hintergrund und offenbart durch Art der Rede und Wortwahl die innere Armut.
Obwohl die Empfindung und das Empfindungsvermögen im Menschen niemals gänzlich erlöschen können und sich stets zumindest die geringste Form einer schwachen Gewissensregung erhält, kommt es doch nach und nach zu einer solchen Schwächung des gesunden Empfindens, wobei dies eine Verschiebung hervorruft und der Mensch in seinem Begreifen und seinem Denken erstarrt.
Da sich diese Erstarrung des menschlichen Geistes letztlich hier auf Erden im Denken zeigt, finden wir die erste Erscheinung geistiger Starrheit stets in der Lähmung des verstandlichen Schaffens und in der Ausdrucksweise eines Menschen.
Der Mensch beginnt, sich gedanklich in einem immer engeren Rahmen zu bewegen, den er für den einzig richtigen hält.
Dies äußert sich dann entweder in einem gleichgültigen und schwerfälligen Festhalten an den verschiedenen Dogmen oder in einem Herdenverhalten, begleitet von zunehmender Unhöflichkeit.
Auch die kalte Berechnung und die Schlauheit der vom Verstande besessenen Menschen können als Ausdruck der Erstarrung betrachtet werden.
Hier muß betont werden, daß Täuschung oder irdischer Einfallsreichtum nicht mit der schöpferischen Tätigkeit des Geistes verwechselt werden dürfen.
Das tatkräftige und aufbauende Erfassen des Geistes ist rein und ist ausschließlich vom Guten erfüllt.
Im Gegensatz dazu führen Arglist und Täuschung zum Bösen, so geschickt sie auch nach außen hin verschleiert werden mögen.
All dies ist eine grundlegende Lähmung der Freiheit und Unabhängigkeit des gesunden Empfindens.
Und somit ist alles Derartige ein unwürdiges Ergebnis innerer Trägheit und Lauheit für den menschlichen Geist.
Fehlt es einem Menschen an lebendigem und gesundem Empfinden, so ist er kaum imstande, etwas zu begreifen, das über die Grenzen seiner eigenen Vorstellungswelt hinausgeht.
Was über diesen Kreis der geistigen Starrheit hinausgeht und für das Erkennen Lebendigkeit erfordert, bleibt mißverstanden und unverstanden.
Daher ist die Starrheit für jene, die von ihr gelähmt sind, kaum erkennbar.
Im Gegenteil, viele derart betroffene Menschen glauben, alles viel besser und am besten zu wissen und daß demzufolge niemand das Recht hat, sie auf ihre geistige Schwäche hinzuweisen, die sich jedoch gerade in der Unfähigkeit äußert, sich selbst gesund und wahrheitsgemäß zu beurteilen und einzuschätzen.
Die Unfähigkeit, die eigene Unzulänglichkeit in einem gesunden und feinen wachen Empfinden zu erkennen, ist daher eine notwendige Begleiterscheinung der Trägheit des geistigen Funkens.
Wer also der Starrheit verfallen ist, befindet sich in einer Falle, die es ihm nicht erlaubt, über sich selbst hinauszusehen und die Grenzen dogmatischer Meinungen zu überschreiten.
So verbleibt die Lebendigkeit der Wahrheit für solche Menschen völlig außerhalb ihrer Wahrnehmung.
Trotz alledem ist es möglich, diese auch denen zu offenbaren, die sie sonst nicht erfassen könnten.
Der Mensch sollte also beharrlich darum ringen, seine innere Fähigkeit zum gesunden Empfinden aus der Erstarrung zu lösen und immer wieder erneut zu beleben und zu erwecken.
Da Starrheit in der Unfähigkeit begründet liegt, die Tatsachen zu akzeptieren, daß etwas doch anders ist, als es im menschlichen Denken erkannt werden kann, ist es stets notwendig, zunächst das Wesen von etwas zuvor Verleugnetem aufzuzeigen, damit es unter dem Druck des Wandels schließlich zu einer von den Menschen anerkannten Wirklichkeit wird.
Und diese Dinge und Geschehen, die Menschen für eine gewisse Zeit dazu veranlaßten, eine scheinbar unverrückbare starre Haltung einzunehmen, nur um diese Haltung dann innerhalb kurzer Zeit in das völlige Gegenteil umzukehren, sind in der Geschichte der Erde sehr häufig vorgekommen.
Hierher gehören beispielsweise alle Staatsstreiche und Umstürze, Revolutionen, Bestrebungen der Kolonialherrschaft sowie die gewaltsame Besetzung von Nationen infolge der Kriege.
Solche Ereignisse brachten stets den Druck für einen Wandel im Denken mit sich, oft bis hin zu völlig entgegengesetzten Positionen.
Durch die gewaltsame Durchsetzung dieser Veränderungen oder auch nur durch allmähliche und zunehmende Beharrlichkeit wurden so in der Vergangenheit viele Veränderungen im gesellschaftlichen Denken insgesamt erreicht.
Glücklicherweise begegnen wir heute, von Ausnahmen abgesehen, meist bis auf wenige Ausnahmen nur noch äußerlich gewaltlosen Umbrüchen in der menschlichen Gesellschaft.
Dem Grundprinzip nach bleibt es sich jedoch immer gleich.
Obwohl die Gewalt äußerlich nicht greifbar ist, handelt es sich heute auf der Ebene des Denkens um eine völlig rohe und rücksichtslose Beeinflussung, bei der es nicht an Drohungen und Druck mangelt, indem diejenigen bestraft werden, die sich nicht unterwerfen wollen.
Bestrafung und Gewalt werden in Form von Spott, sozialer Demütigung und Verhöhnung vollzogen.
Diese nach außen hin gewaltlosen Umwälzungen finden heute unter dem enormen Einfluß der öffentlichen Medien statt, die bewährte Instrumente der Beeinflussung einsetzen und so das Denken der Mehrheit prägen.
Durch die raffiniertesten Methoden der Gedankenkontrolle durch die Medien werden bestimmte gesellschaftliche Veränderungen somit vorangetrieben.
Dies ist heute Teil des Alltags auf der Erde.
Und es wird noch weiter gehen und sich auch noch weiterentwickeln, verstärkt durch den heutigen starken Einfluß der toten künstlichen Intelligenz, die bereits jetzt enormen Schaden anrichtet, obwohl dies für die meisten Menschen noch nicht erkennbar ist.
Auch hier ließen sich viele Beispiele anführen.
Doch im Moment wäre es angesichts des begrenzten Verständnisses vieler eine vergebliche Anstrengung.
Obwohl sich tagtäglich eine gewisse Verschiebung in Richtung zur vollständigen Beherrschung der menschlichen Fähigkeit zu freien Entscheidungen vollzieht, nehmen die Menschen davon nichts wahr.
Dies alles sind jene Veränderungen, welche die erstarrten Formen des menschlichen Denkens immer wieder erschüttern.
Das gesellschaftliche Leben bewegt sich somit seit langen Zeitläufen in einem ständigen Kreislauf der Wiederholung.
Im Allgemeinen wird dies als Wandel der menschlichen Gesellschaft, Entwicklung oder Fortschritt bezeichnet, doch es handelt sich weder um eine wirkliche Entwicklung noch um wahren Fortschritt, sondern um ein Geschehen, das sich über Jahrtausende der Menschheitsgeschichte auf der Erde wiederholt und letztlich nur eine Veränderung mit sich bringt – eine Veränderung der Ansichten innerhalb der Formen des irdischen Lebens.
So hat die Menschheit bereits viele Stadien durchlaufen, die sich in der sichtbaren Welt widerspiegelten und die Entwicklung der Lebensbedingungen beeinflußten, ohne jedoch die geringste Verschiebung hin zu einer höheren Lebendigkeit des geistigen Funkens zu bewirken.
Die äußeren Veränderungen wandeln sich, doch das Innere bleibt immer noch dasselbe wie vor Jahrhunderten, da es weiterhin von Erstarrung geprägt ist.
Und obwohl dies unter dem Druck der daraus folgenden Erfahrungen zu einer inneren ermutigenden Höherentwicklung bis hin zu einem vollständigen geistigen Erwachen führen könnte, verhindert gerade die langjährige Erstarrung im Verständnis der Mehrheit diese Erneuerung.
Leider gibt es nur sehr wenige Menschen, die unter dem Druck dieser erlebten Veränderungen innerlich, also in ihrem Empfinden für das Höhere, dann erwachen.
Die Mehrheit paßt sich einer neuen vorgegeben Richtung unter dem ausgeübten anhaltenden Druck früher oder später immer wieder an.
Dies bedeutet, daß die Menschen neue Dogmen akzeptieren und, dem Herdentrieb folgend, sich einfach allmählich an die veränderten Lebensweisen anpassen.
Daher können wir in dieser Richtung niemals einen wahren Fortschritt oder eine aufstrebende Entwicklung der menschlichen Gesellschaft erwarten.
Im Gegenteil, dies ist eine Richtung, die das menschliche Herz in einem Zustand der Lähmung festhält, in dem der Geistige Funke ständig bedroht wird und schließlich von den Umständen vollständig ausgelöscht werden kann.
Entwicklung und Fortschritt bestehen in einer ganzheitlichen Wahrnehmung des Sinns der menschlichen Existenz, in der Ergänzung und Erweiterung des bereits grundlegenden Verständnisses des geistigen Wertes des menschlichen Lebens.
Dies ist ein Erkennen, das sich durch seine Lebendigkeit in den vielen Wandlungen des erlebten Lebens dann immer wieder als wahr heraus stellt und so Erfrischung und Belebung vermittelt für den weiteren Aufstieg.
Fortschritt und Entwicklung sind ein Aufbau, der auf den Schwingen einer frischen Vorwärtsbewegung getragen wird, indem immer wieder fehlendes Wissen ergänzt wird.
Wenn es sich dabei jedoch nur um eine Kehrtwende in einer bestimmten Ansicht über diese oder jene Lebensweise auf Erden handelt, die eine zeitlang vorwiegend und mehrheitlich dogmatisch und starr vertreten wurde, ohne jedoch mit einem tieferen Verständnis des wahren geistigen Wesens im Menschen einherzugehen, dann müssen wir von einem Kreislauf im Bann der Einengung sprechen.
Dies gilt auch für den Fall, wenn die Unerträglichkeit einer früheren Diktatur auf die Menschheit derart tiefgreifend einwirkt, was dann zwar zu einer Steigerung der Bewegung in dem entgegengesetzten Denken führt, aber dennoch sich wiederum nur auf eine Veränderung in den äußeren bedrückenden Lebensbedingungen ausrichtet.
Meist geschieht eine solche Wendung dann auch erst, wenn die Früchte, die die ursprüngliche erstarrte Anschauung zeitigte, vollkommen unerträglich geworden sind.
Dies zeugt von der unglaublichen Starrheit in dem Verstehen und in der Wahrnehmung.
Wir finden dies in vielen Perioden in der Geschichte der Menschheit.
Es handelte sich daher niemals um eine wahre Entwicklung, wenn ein Wandel in einer gesellschaftlichen Ansicht eintrat, der zu Anfang vielleicht als überragend erschien, sondern immer handelte es sich um eine errettende Kehrtwende aus Bedrängnis vor dem endgültigen Absturz in den Abgrund, als sich die ganze Verderblichkeit enthüllte, die in dieser dogmatischen und meist verderblichen gesellschaftlichen Richtung verborgen war.
Dies kann sich nicht als eine Entwicklung zeigen, sondern nur als eine Erfahrung auf der Grundlage bereits unerträglich gewordener leidvoller Erlebnisse betrachtet werden.
Obwohl etwas Derartiges zum Teil etwas Wertvolles durch die im leidvollen Erleben gewonnene Erkenntnis in sich trägt, ist es doch keine gesunde Entwicklung, sondern immer nur ein verzweifelter Akt der Rettung.
Dies umfaßt alle Vorstellungen der Menschen, daß durch diese ausschließlich in den äußeren Bedingungen angestrebte Veränderung der wahre innere Fortschritt der Menschheit erreicht werden kann.
Alle diesbezüglichen bisherigen Bemühungen der Menschen auf Erden, überzeugt von der Richtigkeit ihres Weges bei der Gestaltung gesellschaftlicher Lebensformen, erweisen sich früher oder später meist als falsch und führen somit zum Zusammenbruch.
Wer auf die Vorstellung zurückgreift, der Weg zur Erneuerung führe über die Durchsetzung äußerer Regeln, ohne daß das innerliche Erwachen der Menschen berücksichtigt wird, wird letztlich auf Erden immer nur eine Art Diktatur hervorbringen, die auf starren Vorstellungen beruht.
Aus der Sichtweise göttlicher Allweisheit ist ein solches Hin- und Hergerissen sein der Menschen von einer Seite zu der anderen nur ein trauriges Zeichen der Schwäche und der Bequemlichkeit jener, die es zulassen, daß in ihnen die Starre des Denkens die Oberhand gewinnt, indem sie sich mit falschen Anschauungen umgeben, die dann nach und nach zur Gewohnheit und zum Dogma werden.
In Wirklichkeit handelt es sich dann nicht um einen freien und freudigen veredelnden Aufstieg, sondern ist in der Regel ein verzweifelter Kampf des menschlichen Geistes an der Grenze zwischen Sein und Nichtsein.
Dennoch nennen die Menschen dies fälschlicherweise Entwicklung.
Obwohl wahrer Fortschritt und Aufstieg klar bestimmbaren Bedingungen unterliegen, anhand derer wir ihn erkennen können, verstehen die Menschen dies noch immer nicht richtig.
Fortschritt bedeutet, ein solides, ursprüngliches Fundament an Wissen zu entwickeln, das sich gemäß den Gesetzen der Schöpfung bewährt.
Dieser Fortschritt folgt stets dem Weg der langfristigen Bestätigung der Übereinstimmung mit der umfassenden HARMONIE DES SCHÖPFUNGSWERKES, welche das gesamte Wirken der Bewohner dieser Schöpfung enthält, die für das irdische Auge sichtbar und auch unsichtbar sind.
Hand in Hand damit weicht die Starrheit des Denkens, die ihre Vorherrschaft über die innere Lebendigkeit des persönlichen Empfindens verliert.
Leider ist Starrheit hier noch allgegenwärtig.
Auch wenn es heute auf den ersten Blick noch nicht so deutlich aufscheinen mag, ist es gerade diese fortschreitende Trägheit geschwächter Empfindungen, die die Starrheit der Massen so weit verbreitet macht.
Tagtäglich zeigt diese sich in der gedanklichen Einstellung der Menschen durch das ständige Wiederholen einstudierter gewohnheitsmäßiger Ansichten der Mehrheit und auch besonders in der Redeweise und im Gebrauch der Worte.
Es ist sogar so weit gekommen, daß wir wirklich überall eine gewisse Starrheit feststellen, selbst unter den Menschen, die das WERK IM LICHTE DER WAHRHEIT in ihren Händen halten.
Diese Menschen könnten viel weiter sein, als sie es heute sind, wenn sie sich mutig von der starren Art ihres Denkens hätten befreien können.
Trotz all ihres Wissens, welches ihnen zuteil wurde, befinden sie sich in einer ähnlichen Lage wie die traurige Mehrheit.
Daher fehlt hier die Kraft des großen, freien Aufschwunges zu der Entfaltung des Geistes.
Jetzt ist der dringende Moment gekommen, überall einen Warnruf ertönenzu lassen:
Trotz aller wissenschaftlichen Erkenntnisse und trotz der Erfahrungen von Historikern und Philosophen mit der gelebten Vergangenheit der Menschheit gibt es noch immer nicht den geringsten wahren Fortschritt, der die Menschheit zum Aufstieg führen würde.
Diesen Aufstieg kann nur ein großes Erwachen zu der Geistigen Erleuchtung der Menschheit bewirken.
Nur im Geistigen Erwachen kann ein solcher Zustrom neuen Wissens erstehen, daß es zu einem untrennbaren Bestandteil des Denkens der gesamten Menschheit hin zu den ganz neuen Wegen wird.
Geistiges Erwachen eröffnet die Möglichkeit eines Zustroms erfrischenden Wissens, das Fortschritt in allen Bereichen des menschlichen Lebens mit sich bringt.
MÄCHTIGE STRÖME DES WISSENS DURCHSTRÖMEN JETZT DIESE ERDE UND VERDIENEN DIE GEBÜHRENDE AUFMERKSAMKEIT DER MENSCHEN.
DIESE STRÖME SIND ERFÜLLT VOM SEGEN HOHEN GEISTIGEN WISSENS.
NUR DURCH SIE WIRD WAHRER FORTSCHRITT UND AUFSTIEG DER MENSCHHEIT ZU JENER EBENE MÖGLICH, DIE VÖLLIG NEUE WEGE IM LEBEN ERÖFFNEN.
DIE LEUCHTKRAFT DIESER STRÖME RUFT DIE MENSCHEN AUF DER ERDE EINDRINGLICH DAZU AUF, SICH AUS IHREN BESCHRÄNKTEN DENKMUSTERN ZU ERHEBEN UND IHR BEWUßTSEIN ZU ERWEITERN.
SCHON EIN KLEINER SCHRITT NACH OBEN WÜRDE GENÜGEN, UND ALLES WISSEN ÜBER DIE MÄCHTIGEN KRÄFTE DER HOHEN DIENER WALHALLAS, DIE IM UNIVERSUM WIRKEN, WÜRDE AUGENBLICKLICH IN EINEM VÖLLIG NEUEN LICHTE ERSCHEINEN UND EINE VÖLLIG NEUE BEDEUTUNGSTIEFE UND RICHTUNG ERHALTEN.
DENN DAS WISSEN UM DIE ROLLE DIESER WUNDERBAREN DIENER GOTTES WÜRDE DAS BISHER VERSCHLOSSENE WISSEN UM DIE ZUSAMMENHÄNGE ALLES SEINS ERSCHLIEßEN, DAS DEM RATIONALEN ANSATZ DER WISSENSCHAFT BISHER VERSCHLOSSEN BLIEB.
DAS ABWARTEN AUF DEN NOTWENDIGEN SCHRITT, DIE SIEGEL DER UNWISSENHEIT ZU BRECHEN, FÜHRT NUR ZU EINER TÄGLICHEN ANHÄUFUNG VON IMMER WEITEREN SCHWIERIGKEITEN, DIE SCHLIEßLICH WIE GEWITTERWOLKEN HEREIN BRECHEN UND MIT DER WUCHT IHRER SCHLÄGE DIE AUS STARREN STEINEN GEFORMTE DENKSTRUKTUR ERSCHÜTTERN.
ES GIBT KEINEN EINZIGEN GRUND MEHR, WARUM IRGEND JEMAND DIE ERBSÜNDE DES VERSTANDES IN SICH TRAGEN SOLLTE, WELCHE IHRE WIRKUNG IM ERKALTEN DES MENSCHLICHEN HERZENS AUSMACHT.
WEG MIT DER TRÜGERISCHEN VORSTELLUNG, DIE EINE SCHWERWIEGENDE GEDANKENFORM BILDET, DAß ES NICHTS JENSEITS DIESER GROBSTOFFLICHEN MATERIE GIBT.
Wir müssen diese Form überwinden und sie in dem Zerfall überlassen.
Die Wirklichkeit ist das genaue Gegenteil der bisherigen Vorstellungen der Mehrheit.
Nur jenseits über dieser materiellen Welt der Erde beginnt das Leben in seiner Fülle und seiner wohltätigen Kraft.
Die Perspektiven, denen sich die Menschheit in ihrer Engstirnigkeit verschlossen hat, indem sie die seelische Wahrnehmung ihres Inneren vernachlässigt hat, sind genau das Versprechen des Beginnes einer neuen Ära großer Erkenntnis.
Daher ist ein grundlegender Wandel im Verständnis der Menschen hinsichtlich der Zusammenhänge der Wahrnehmung des Lebenssinns notwendig.
Lichtgesegnete Inspirationen ziehen über das Himmelsgewölbe über den Köpfen der Menschen, um ihnen Ermutigung und Stärkung auf allen Ebenen des menschlichen Daseins zu überbringen.
Sie enthalten die Bilder einer völlig Neuen Welt, die, indem sie den Gesetzen Gottes folgen, endlich den ersehnten Frieden und den Aufstieg bringen werden.
Warum sich die Menschen nicht mit diesen Inspirationen auseinandersetzen, wie es jetzt so lebenswichtig ist, ist eine große Frage.
Die Antwort liegt jedoch auf der Hand.
Dies ist auf die Starrheit des Denkens der Mehrheit zurückzuführen.
Daher sollten diejenigen, die sich nach Höherem sehnen, all ihre Kraft einsetzen, um Wege zu finden, sich von der stumpfen Herdenmentalität zu befreien, die für die meisten zu einem hypnotischen Zustand geworden ist.
Es erfordert Mut, sich innerlich von dem starren Ballast der gesellschaftlichen Umgebung hier zu lösen, aber all dies ist es wert, um einen freien Ausblick zu gewinnen, der sich umgehend einstellen kann.
Und mit diesem direkten und von menschlicher Demut geprägten Ausblick wird uns auch die segensreiche Inspiration aus den Strömen neuen Wissens erreichen.
Jeder kann in den mannigfaltigsten Teilbereichen menschlichen Wissens zum Entdecker und sogar zum Künstler werden.
Und jeder kann in diesen Zeiten des Umbruchs bereits einen erfrischenden und erfüllenden Weg der Weiterentwicklung beschreiten.
Die Ströme, die die Hilfe in sich bergen, sind in unserer Welt ganz nah.
Eine bestimmte Zeitlang rufen sie jeden Menschen leise und geduldig innerlich an, und es liegt allein an uns, ob wir sie erhören oder ob wir die Rufe an uns vorüber ziehen lassen hin zu jenen Menschen, welche im letzten Augenblick doch noch den Weckruf in sich vernehmen und sich in reinster kindlicher Zuversicht fest an sie anschließen.
Gerade hier gilt, daß das, was uns heute nahe ist, auch heute voll zu schöpfen, denn morgen kann alles schon wieder vorüber sein.
Laßt uns dessen in jedem Augenblick unseres Lebens gedenken.