B O T S C H A F T 

A U S  T I B E T

TEIL  III

Es naht die Zeit, da das Buch sich wieder öffnet, Ihr Freunde des Lichts!

Jahrhundertelang ruhte es, umhüllt von geheiligter Stille, bis das Siegel gelöst und der Inhalt enthüllt ward. Dies geschah bereits teilweise inmitten des vergangenen Jahrhunderts, da es von neuem verschlossen werden mußte, um geduldig auf die Stunde seiner Bestimmung zu warten.

Ein eisiger Wind durchweht die heiligen Hallen des Klosters, gleich einem Hauch der ewigen Wahrheit, der Eure Geister durchdringt und die Fäden Eures Schicksals zu neuem Leben erweckt. Manchen bringt sein Wehen Freude und Erhebung, für andere aber läßt er ihre Welt in Trümmern versinken, auf daß sie gereinigt werde und im Lichte der Wahrheit neu erstehe.

Doch laßt uns zum Urquell alles Seins zurückkehren, dorthin, wo alles Leben seinen Anfang nimmt. Unsere Schriften entspringen den Schöpferworten „Es werde Licht!“, deren verborgene Tiefe nur wenigen Lamas bislang erschlossen ist.

Unsere Schüler mögen darin die Erleuchtung ihres Geistes erblicken, denn ihr wahres Wesen liegt jenseits dieser irdischen Sphäre, in den höheren Reichen des Seins. Das Wort ist von schöpferischer Kraft. Das menschliche Wort vermag im Kleinen zu erschaffen, doch es gibt auch höhere Ebenen des Seins, in denen die schöpferische Kraft des Wortes sich in ungeahnter Weise offenbart.

Das Wort des Hocherhabenen trennte Seinen Willen ab, auf daß wir und unsere Welten ins Dasein treten konnten. Was einst im Schoße der Ewigkeit untrennbar eins war, hat der Hocherhabene in seiner unermeßlichen Liebe von sich gelöst, um dem, was noch nicht war, das Sein zu schenken.

Sein Wille, einst vereint mit dem Hocherhabenen, löste sich durch das Wort, und allmählich entfalteten sich neue Welten, Planeten, Gärten der Seligkeit, heilige Stätten, ja Geschöpfe und Wesen erstanden zum Leben.

Das Wort. Nicht das irdische Wort des Menschen, gebunden an Raum und Zeit, sondern das Heilige Wort des Hocherhabenen, welches die unbegrenzte Macht in sich trägt, zu erschaffen.

Das Wort, das sich jenseits aller irdischen Gesetze unmittelbar in lebendige Wirklichkeit verwandelt. Je näher der Ort der Erfüllung Seinen lichten Gärten ist, desto rascher und vollkommener vollzieht sich die Erfüllung. Viele dieser Worte erscheinen uns in unserer begrenzten Sicht als Prophezeiungen, als verhüllte Ankündigungen künftiger Ereignisse.

Wir vergessen jedoch, daß auch für die Offenbarung der Prophezeiungen auf Erden als letztes Glied in der Kette der Diener die Hände derer vonnöten sind, denen es anvertraut wurde, den Inhalt der jeweiligen Prophezeiung hier auf Erden zu verwirklichen.

Alles war von Oben bereitet und weise zur Erfüllung geführt, vollendet durch das selbstlose Wirken der irdischen Diener des Hocherhabenen.

Die Diener des Hocherhabenen wirken auf allen Ebenen des Seins, und also soll es auch hier auf Erden sein. Mancher unter Euch, so meine ich zu erkennen, möchte sich gerne in unserem Kreise einfinden, um ein solcher Diener zu werden. Einige mögen glauben, daß sie es werden, indem sie inbrünstig Gebete und Mantras wiederholen.

Doch sie sollen auf Erden wirken, und es liegt im Willen des Hocherhabenen, daß die wahren Diener erwachen. Denn sie wurden auf ihre Aufgabe innerhalb dieser Inkarnation vorbereitet und geführt, um zu erfüllen.

Von Anbeginn der Zeiten weilten höhere Geister in unseren Kreisen und hinterließen hier reiche Schätze ihres Geistes. Stets wurde uns über die Ankunft eines jeden von ihnen im voraus Kunde, denn ihr Erscheinen war allezeit von besonderer Bedeutung.

Auch jetzt befinden sich einige von ihnen unter unserem Volk, doch sie haben viel Arbeit mit der Fülle an Übel und Dunkelheit, welche sich hier um uns herum ausgebreitet haben. Eine wahrhaft große Schar von Dienern aber ruht inmitten des europäischen Kulturkreises, und viele von ihnen lesen gerade diese Worte.

Ja, vielleicht seid gerade Ihr es, die vom Hocherhabenen dazu gerufen sind, ein letztes Glied zu sein in der Kette der Diener, welche Seinen Heiligen Willen in für die Menschen sichtbare Formen kleiden und so manches Unheil in seinen Folgen mildern können.

Was aber, wenn gerade Du, mein Bruder, diese Zeilen liest und bei Dir denkst, daß Du es nicht bist? Deine Bescheidenheit und Güte lassen nicht einmal ein Staubkorn Hochmut zu.

Doch in der Tiefe Deiner Seele klingt die Übereinstimmung mit meinen Worten, und Dein Geist erscheint in unserem Kreise und vereint sich mit den Scharen der Lichten. Sei willkommen, Bruder, welche übergroße Freude erfüllt meinen Geist, daß Du gekommen bist!

Diese Zeilen werden auch diejenigen erreichen, die es als selbstverständlich erachten, daß sie diese Diener sind. Ja, sie sollen es sein, und so ist es gewollt. Ihre Bestimmung ist der reine Dienst, und die Gabe des Himmels, die ihnen in die Wiege gelegt wurde, ist unermeßlich.

Sie sind sich dessen bewußt und erwarten Ehrungen und Dienst von anderen dafür, daß sie gekommen sind, um zu erretten. Sie erwarten, daß ihnen auch die anderen Brüder und Schwestern dienen, weil sie außergewöhnlich sind in den Geistesgaben, die ihnen zuteilwurden und sie hoch über die anderen erheben.

Ernste Worte aber sind für sie in unserem Buche geschrieben: „Hohe Gaben und Fähigkeiten habt Ihr zum reinsten Dienst am Hocherhabenen empfangen. Es gibt unter Euch auch solche, die sie zur Sühne ihrer früheren Fehler und Fehltritte erhalten haben, wo der Dienst am Hocherhabenen als letzte Möglichkeit ihnen helfen kann, sich zu läutern.

Dankt dem Hocherhabenen für so viel Gnade und tut Buße!“

Für alle anderen, die diese Zeilen mit einem Empfinden der Resignation über das von jenen verursachte Leid lesen, gilt gleichfalls die Mahnung: „Betet für sie und sendet ihnen Fäden der Güte und des Lichten Guten zur Erfüllung, denn Ihr werdet ihre Gaben und Fähigkeiten zur Vollendung des Ganzen entbehren.“

Das Buch gedenkt auch anderer Diener: „Ihr habt die große Gnade erkannt, Ihr habt Euch gemeldet, ihr habt wie Kerzen gestrahlt, doch Eure Flammen sind erloschen.

Ihr seid zu Werkzeugen des Herrschers der Finsternis geworden und habt die Waffen gegen den Geber so vieler Gnaden und gegen Seine Diener gerichtet. Ihr werdet wie Staub enden, und das Wissen um den Hocherhabenen und Seine Söhne wird in Eurer Brust brennen und Euch von innen verzehren.

Die Gnade ist vergangen! Durch scheinbaren Dienst und Eure scheinbare Besserung schadet Ihr Euch nur noch mehr. Ihr reißt dadurch andere mit in den Abgrund und beraubt sie des rechten Weges.

Durch Euch bekommen sie nicht die Möglichkeit, die Schwingungen aus den Höhen zu empfinden.“

Streng und liebevoll zugleich erschallen die Worte aus den Höhen. Sie einen, feuern an und lassen das Zusammenwirken der Diener des Hocherhabenen erbeben.

Der Lichtbote verkündete uns auch von jenen, die nicht auf den Dienst vorbereitet waren, doch die Reinheit ihres Inneren schuf den Boden für ein solches Aufflammen ihres Geistes, der mit der einzigen Bitte emporschoß:

„Nimm mich in Deine Dienste auf, Hocherhabener!“ Die Antwort auf ihr Flehen war eine von Oben herabgesandte Flut mächtiger Ströme lichtdurchfluteter Kräfte, die zur Erde flossen, erbebend in goldener und silberner Farbe, gleich einem Meere von Blütenblättern, begleitet von einer rauschenden Stimme:

„Euch ist es erlaubt, seid willkommen unter den Dienern!“ So heißen auch wir Euch, Brüder und Schwestern, willkommen und wisset, daß die Pforten unseres Kreises, sei es in der feinstofflichen oder in der irdischen Ebene, Euch allezeit offen stehen.

Mögen sich so viele Münder wie möglich erwecken, die vom Hocherhabenen auf der ganzen Erde künden. Die Kreise Seiner Diener mögen beginnen, in Harmonie und Wahrheit zu schwingen.

Die Worte unseres Buches, getragen von Wesenhaften Dienern, mögen durch die Welten strömen und diejenigen erwecken, denen sie bestimmt sind. Und nach der Vollendung ihres Kreislaufes und ihrer Rückkehr zu uns wird es ihnen erlaubt sein, erneut aus seinen unaussprechlichen Schätzen zu schöpfen.

Der tibetische Lama schließt das Buch, erfüllt von überirdischer Seligkeit, und segnet in einer Woge innerer Ergriffenheit die ganze Welt.

 

Die Gnade des Hocherhabenen umfängt die Erde.

In ihr möge ich allezeit dienen.

Helfen, lehren, freudig anrufen,

beten, den Sohn Gottes preisen.

Ich segne Euch mit der Kraft unseres Herrn,

möge sich die uralte Botschaft erfüllen.

Vom Königreich Gottes auf Erden,

in der Erfüllung der Verheißungen von einst.

 

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