
Es war einmal ein Mann, der lebte in einem wunderschönen Haus hoch oben auf einem Hügel. Das Haus hatte zwei Türen: eine vorne, breit und hell, und eine hinten, schmal und dunkel.
Durch die Vordertür empfing der Mann edle Besucher, seine aufrichtigsten Freunde: reine Gedanken, erhabene Intuitionen und Impulse voller Liebe. Er empfing sie mit Freude und ließ sie durch das Haus strömen, das sich daraufhin mit Licht und Harmonie erfüllte.
Doch von Zeit zu Zeit, wenn der Mann abgelenkt war, vergaß er, auf das Haus zu achten. Anstatt auf seine Gefühle zu achten und auf sein Herz zu hören, verbrachte er seine Zeit damit, in den Spiegel der Eitelkeit zu starren, die Worte anderer zu bewerten und ihnen gegenüber Mißtrauen zu hegen.
In diesen Momenten ließ er, ohne es zu merken, die Hintertür unverschlossen.
Durch sie drang das Flüstern ein.
Ein Flüstern, das sagte: „Du hast immer Recht. Sie liegen immer falsch!“
„Du bist besser als sie!“
„Zeig, wer Du bist!“
„Laß es Dir nicht entgehen!“
Dieses Flüstern schrie nicht. Es kam wie ein eleganter Besucher, fein gekleidet, aber mit kaltem Blick. Und weil es nicht feindselig wirkte, ließ der Mann es herein. Doch schon bald beherrschte es die Flure, verdrängte die netten Besucher und besetzte den Hauptraum.
Der Mann dachte immer noch, er hätte das Sagen. Doch das war nicht mehr der Fall. Sein Haus wurde nun von Stimmen beherrscht, die nicht aus seinem Herzen kamen.
Eines Nachts hörte er einen leisen Schrei aus einer verborgenen Ecke des Hauses und näherte sich. Da war sein wahres Ich, verletzt und stumm, und sah ihn traurig an. In diesem Moment verstand er. Er war nicht länger sein eigener Herr. Jetzt war er an der Reihe zu weinen.
Von Reue überwältigt, begann er, das Haus zu putzen. Er öffnete alle Fenster. Er schloß demütig und entschlossen die Hintertür.
Er vergewisserte sich, daß sie sicher verschlossen war. Und er beschlosß nur noch durch die Vordertür zu leben.
Seitdem hörte er nie auf, zu wachen – gelassen, nicht aus Angst, sondern aus Liebe zu dem, was er bewahren wollte:
das lebendige Licht, das dort wohnt, wo der Geist regiert.
Alexandre P. Ramos
(instagram.com/alexandre_p._ramos )
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Anstatt wachsam zu bleiben, entfernte sich der Geist so weit von seinem Platz, dass er seine Mission nicht mehr erfüllen konnte. Er wurde träge. Erst dann konnte der Verstand ihn überwinden. Der Geist wurde daraufhin immer schwächer. Sein schöner, robuster Körper verschwand. Es war, als hätte ein seltsamer Keim ihm alle Kraft entzogen. Und so geschah es. Der Verstand wurde durch die in ihn strömende geistige Kraft immer stärker, während der Geist aufgrund seiner Trägheit seine Kraft nutzlos verpuffen ließ…
Zum besseren Verständnis ein Beispiel: Wenn Menschen auf der Erde in einem Haus eng zusammenleben und sich von einem der Bewohner stillschweigend tyrannisieren lassen, seine Unverschämtheit und seinen Herrschaftsdrang tolerieren und sich deshalb ängstlich erniedrigen, anstatt sich ihm entgegenzustellen, verlieren sie an Energie. Sie werden schwächer, während der Tyrann immer mächtiger und unverschämter wird. Genau das geschah mit den menschlichen Geistern. Sie ließen sich von dem tyrannischen Verstand überwältigen. Sie zogen sich zurück, anstatt den Kampf anzunehmen … oder zumindest wachsam zu bleiben.
Das Buch des Gerichtes
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Unsere erste Pflicht ist es, wachsam zu sein! So wachsam, dass wir die Gefahren, die zuerst in unserer feinstofflichen Umgebung entstehen, intuitiv empfinden und sie so sofort abwehren können. Diese innere Abwehr sorgt dafür, dass ein an uns gerichtetes Unglück auf der Erde nicht eintritt.
Die Grosse Pyramide enthüllt ihr Geheimnis
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„Ein Auto mit einem kleinen Loch im Tank, das nicht repariert wird, verliert langsam den Sprit, bis es mitten auf einer langen Fahrt stehen bleibt! So ist das Leben! Vorsicht mit den kleinen Dingen!“
Ernest Agyemang Yeboah
Ghanaischer Schriftsteller und Lehrer.