IN DEN GÄRTEN VON ASGARD TEIL V
DIE VANEN, UNBESTECHLICHE WEBER UND VERWALTER DER FÄDEN DES MENSCHLICHEN SCHICKSALS
Wenn wir die einzelnen Abschnitte der Gärten des wesenhaften Rings von Asgard bereits so hoch erklommen haben, daß wir auf die Höhe von Walhalla schauen, dann eröffnet sich unserem Blick, daß es in diesen höchsten Gärten von Asgard, ganz oben, keinen Ozean mehr gibt, sich dafür aber wunderschöne Gärten mit weißen Tempeln von wesenhafter Strenge weithin zeigen.
Diese weißen Tempel sind in Kreisen angeordnet, die sich weiter in nicht einsehbare Entfernungen erstrecken, wobei weiße, vom Licht durchstrahlte Wolken den Raum zwischen diesen Kreisen erfüllen.
Es gibt einen Kreis, in dem die edlen Feen, die Hüterinnen aller Gärten von Asgard, zum Bewußtsein kommen.
Feen widmen sich mit freudigem Einsatz allen Tätigkeiten rund um die Bewirtschaftung von Gärten und den darin stattfindenden Veranstaltungen.
Wir haben ihre wichtigsten Aktivitäten bereits in den vorherigen Abschnitten in einem grundlegenden Überblick besprochen, um die Vorstellungen des Lesers über die Größe der wesenhaften Aktion im Werke der Nachschöpfung zu verdeutlichen.
Für jeden, der innerlich ein lebhafter Denker ist und in seinem Geiste ausreichend Beweglichkeit aufweist, könnte damit die Kenntnis von Bildern erlangt werden, die sich in Einzelbeschreibungen und Gesamtzusammenhängen gegenseitig ergänzen, so daß sie einen immer umfassenderen Überblick darüber vermitteln, was der wesenhafte Ring im Werke der Nachschöpfung wirklich ist.
Wer die erwähnten Bilder ein wenig studiert, kann schon vor Augen sehen, wie dieser Kreis mit wesenhaftem Leben erfüllt ist, wie es sich auch in einzelne Ebenen ausbreitet und wie diese Ebenen zusammen wirken, um die nachfolgenden Teile der Materien zu beleben und zu unterstützen, die dem Ring des Wesenhaften folgen, der in sich selbst eine verbindende Brücke zwischen dem UR-Schöpfungswerk und dem Werke der Nachschöpfung ist, das zusätzlich auf Bitten der Urgeister entstand.
Bilder werden immer so ausgewählt und präsentiert, daß sie nur zu einer bestimmten konzentrierten Beschreibung von Kontexten führen, in denen sich eine Person orientieren und sie in gewissem Maße auf sich selbst beziehen kann, weil die Beschreibung daher immer in einer solchen Weise erfolgt, daß die beschriebene Wirkungsweise der wesenhaften Diener letztlich bis auf diese Erde gerichtet ist, die nun durch ihren Erdenkörper für den Menschen am besten erfaßbar ist und es deshalb jedes Bildes braucht, um letztlich zu den Orten zu führen, an denen sich der Mensch am meisten zu Hause fühlt und daher die Zusammenhänge wesenhaften Handelns in Bezug auf die Erde verstehen kann.
Gleichzeitig ist es selbstverständlich, daß es in den beschriebenen Ebenen nicht nur um die erwähnte Handlung geht, sondern daß jede Ebene noch für sich selbst in Ereignissen und Rhythmen lebt, die für das Irdische jedoch zu weit in der Ferne bleiben.
Daher wäre er nicht in der Lage, in den Bildern diese Ereignisse zu erschauen und in ihnen die notwendige Stärkung für sich selbst zu finden.
Die Bilder würden für ihn „im Raum hängen bleiben“, ohne daß er versteht, warum das beschriebene Ereignis im Wesentlichen erwähnt wird, weil es für die menschliche Welt zu fremd und fern ist.
Auf diese Weise finden in wesentlichen Ereignissen viele erfüllende Tätigkeiten und Aufgaben statt, die an ihrer Stelle überaus wichtig und notwendig sind, für den irdischen Menschen aber noch für lange Zeit schwer faßbar sind und bleiben werden, weil sie nicht in seine Erkenntnis der Sicht der dreidimensionalen Welt und seiner menschlich irdischen Wahrnehmung von Zeit und Raum passen.
Die Vielfältigkeit und Fülle des Wesenhaften und des Handelns aller Wesen in den Gärten von Asgard ist viel transparenter, beweglicher, kreativer und auch unvergleichlich erlebnisreicher als das, was die irdische Menschheit hier Leben und Erleben nennt, in dem wahnhaften Glauben, daß es nichts Lebendigeres geben kann als das Leben, das diese irdische Welt hier bietet.
Das ist erheiternd, denn selbst die etwas lichteren Ebenen der subtilen Welten, in denen viele Menschenseelen leben und dort arbeiten, die diese Erde verlassen haben, sind mit einer viel höheren Art des kreativen Lebens aller erfüllt.
Im Gegensatz zu allen lichteren Ereignissen im Werke der Nachschöpfung erscheint das irdische Leben als langweilig und träge, hauptsächlich erfüllt mit Kampf und Anstrengung in Dingen, die aus wesenhafter und geistigen Sicht überhaupt nicht notwendig sind, im Gegenteil, sie behindern die Entwicklung des Geistes, weil diese Anstrengungen für banale Dinge Energie umlenken, welche mit der Ernsthaftigkeit der wahren Kenntnis des Sinns des menschlichen Lebens um ein Vielfaches besser genutzt werden könnte.
Dazu gehören alle Sportarten, wie sie heute von den Menschen ausgeübt werden, die meisten irdischen Unternehmungen, die man Kultur und Kunst nennt, und insbesondere auch das, was man unter sozialen, parteiischen Interessen versteht sowie das politische Leben, alles von den Medien manipuliert, und welche die Schwere der gesellschaftlichen Ereignisse einer bestimmten Zeit bestimmen.
Diese Dinge sollen die Menschheit zu einem erfolgreicheren Leben führen und zu einer freundlicheren gesellschaftlichen Stimmung verhelfen, doch all dies drückt das Innere eines Menschen größtenteils nieder, weil der Geist nicht das richtige Maß an Eigenverantwortung findet und vor allem nicht den Weg erkennt, der nur dann als richtig bezeichnet werden kann, wenn er im Einklang mit den Gesetzen der Schöpfung entsteht, die Gottes Willen enthalten, und der dem Menschen schon immer bekannt war.
Obwohl es dem Menschen immer noch zur Hand ist und es genügen würde, sich endlich ernsthaft damit auseinanderzusetzen, um die richtige Richtung im Leben zu finden, beschäftigt sich der Mensch doch lieber mit tausend anderen Kleinigkeiten, die er für wichtig hält, und schmückt sie mit Bändern, um ihren Nutzen für die Gesundheit, die Kultur und die Bedeutung der Stimme des Volkes zu würdigen.
All dies wird von oben als völlig unnötig und lästig für den Geist angesehen und raubt ihm die Kraft auf seinem persönlichen Aufstiegsweg, wenn er nachgibt und sich in diese niedrigen materiellen Kreise hineinziehen läßt, durch die er letztlich nicht den wahren Sinn seines Lebens erkennt.
Er ähnelt einer Fliege, die sich in einem kompliziert geflochtenen Spinnennetz verfangen hat, in dem er die meiste Zeit seines Lebens herumirrt, was er jedoch aus seiner Sicht für eine lohnenswerte Erfahrung seines irdischen Lebens hält.
Gleichzeitig ist ihm oft überhaupt nicht bewußt, daß er in seiner geistigen Entwicklung völlig unfrei ist und daß das, was er als erfülltes irdisches Leben ansieht, aus der Sicht der geistigen Reifung nur Subsistenz ist, wobei man unterwegs oft komplett zum Stillstand kommt.
Von der frühen Kindheit, während der Adoleszenz und bis ins Erwachsenenalter im irdischen Leben wird er immer von Richtungen beeinflußt und gelenkt, die nur an dieser Grobstofflichkeit hängen, ohne dem Geist Raum für das Wertvollste zu geben, sich auf persönlicher Ebene zu einem reinen, harmonischen Umgang mit Lebenssituationen zu entwickeln, bei dem alles Erlebte so angenommen und verarbeitet wird, daß es durch die Empfindung eines Menschen zu einem strahlenden Besitz seines Geistes werden kann.
Dieser unglückliche Zustand, der auf der Erde herrscht, wird ihm erst später bewußt, nachdem er sein irdisches Dasein verlassen hat und sich nach einer gewissen Zeit, die er an neuen Orten seines Seins verbringt, an das Wesentliche seiner wahren Wanderung erinnern kann, die immer nur geistiger Natur ist.
Dann sieht er viele Dinge seines Erdenlebens, die er als völlig verlorene Zeit erkennt, nachdem er in seiner früheren Erdenpräsenz aber davon überzeugt war, daß er so diese Zeit am besten und für das Richtige eingesetzt habe, weil die meisten Menschen um ihn herum dasselbe taten.
Erst aus der Ferne erkennt er dann, welche Unwissenheit und geistige Trägheit auf der Erde zur Norm geworden sind, die das Leben der meisten Erdenmenschen bestimmen.
Aber kehren wir nun zurück zu den Orten, die uns in ihrer Schwingung großen Raum bieten, zu den Orten, an denen das Wesenhafte an der Grenze zwischen Walhalla selbst und den Gärten von Asgard zu finden ist.
Hier sind jene oben erwähnten Kreise, auf deren unüberschaulichen Weiten die Menschen zu ihrem Bewußtsein aufsteigen, Kreise lebenswichtiger Diener, die für den Menschen sehr bedeutsam sind.
Zu der Stelle der weißen Gebäude der Tempel kommen die Vanen, die direkten Diener des Willens Gottes, in dessen Erfüllung sie die schicksalhaften Fäden aller menschlichen Geister auf ihrem Entwicklungsweg durch das Werk der Nachschöpfung weben, die hier erweckt werden.
Viele der Leser wissen bereits, daß der menschliche Geist auf der Ebene zu seinem Bewußtsein kommt, auf welcher die friedlichen Gärten des Wesenhaften, in denen die weiblichen Wesen der Alfars arbeiten, und die höchsten, feinstofflichen Gärten der subtilen Art aufeinandertreffen, die durch ihre Anpassung der richtige Boden für die Bindung der Blumen sind, in welchen sich der unbewußte Keim des menschlichen Geistes, eingehüllt in einen Urmantel des Seins, befindet.
Dieser Ort ist für den menschlichen Geist ein wichtiger Punkt in seiner eigenen Entwicklung.
Nachdem die Knospe der Blume des Geistes gereift ist, erblüht die Blume hier und in ihrem Schoß befindet sich ein Kind in einer Form, die einem irdischen Neugeborenen ähnelt.
Ein wunderschön geformtes Kind, das vor Lieblichkeit und Schönheit strahlt, ist eine Manifestation des Erwachens des Embryos des menschlichen Geistes auf seinem Entwicklungsweg.
Nach dem Öffnen der Knospe wird ein solches geistiges Kind in seinem wesenhaften Teil und auch zartesten ätherischen Schleier von den zarten Wächtern der Alfars vorsichtig von der Blütenknospe aufgenommen.
Mit der wärmsten Sorgfalt wird es in einen der Gärten der subtilen Art gebracht und dort in eine Wiege mit Blumenbechern gelegt, in einem der vielen Gärten, von denen es hier eine große Anzahl gibt, in einer Landschaft, die die vollständige Darstellung einer märchenhaften Erscheinung ist.
Der Embryo liegt hier mit anderen gerade erwachten geistigen Kindern beisammen und lauscht den Liedern der örtlichen wesenhaften Dienerinnen der Alfars, die zwischen den kleinen, entzückenden Seelen vorbeigehen und ihre Entwicklung mit einem wunderschönen, zutiefst fesselnden Gesang überwachen.
Sobald sie sehen, daß einige der Kinder immer mehr aus ihrem Schlaf erwachen, in dem sie sich schon seit einiger Zeit befinden, ergreifen sie die kleine Seele und tragen sie noch einmal ein Stück weiter, wo bereits freudige Rufe und Gelächter der nur etwas größeren Geisteskinder aus der Ferne zu hören sind.
Hier wird der kleinen Seele ein Hemd angelegt und sie wird an einem dafür vorbereiteten Platz in einer der schönen Lauben, im lichtdurchfluteten Garten, abgelegt.
Auch hier bleibt der geistige Samen im Kind nach einer glückseligen Ruhe und Reifung zurück.
Er wird reifer, weil er bereits die Stimmen und fröhlichen Rufe anderer Kinder hören kann.
Die Geräusche rund um das Kind sind mit ihrem fröhlichen und freudigen Ton so verlockend, daß die junge Seele sich darnach sehnt, immer mehr darüber zu erfahren, was auf sie zukommt und was sie mit etwas noch Unbekanntem bekannt macht, dessen Inhalt äußerst verlockend ist.
Sie sehnt sich darnach, mehr und mehr von dieser fröhlichen Formulierung zu erfahren, die ihr als Aufruf zum Engagement und zum Ausprobieren dessen zuströmt, was der Grund für solch eine freudige Stimmung ist.
Sie sehnt sich darnach, dem immer näher zu sein.
Nach und nach erwacht in der Seele ein unwiderstehliches Verlangen, an dieser neuen und verlockenden Sache teilzuhaben, die sie fast unaufhörlich erreicht und mit jedem Augenblick das Verlangen in ihr weckt, von allem zu wissen.
Das Lachen etwas älterer Seelen führt zu einer Stärkung des Willens, und die jugendliche Seele verwandelt sich in ihrem anfänglichen Willen vom liegenden Säugling in ein Kind, das sich nach eigener Bewegung sehnt.
Hände und Füße bewegen sich aus eigenem Antrieb, getrieben von dem Wunsch, dorthin zu gelangen, wo alles klingt.
Dann kommt eine der Betreuerinnen an diesen Ort, wovon es viele gibt, und in ihrer sanften, harmonischen Bewegung, mit der diese sich leicht zwischen den Pavillons bewegen, sind sie Vermittlerinnen, die den Seelen helfen, ihren ersten Wunsch zu erfüllen.
Die junge Seele wird abgeholt und zu den anderen hier lebenden Seelen gebracht, die in fröhlicher Gemeinschaft auf einer blühenden Wiese um eines der hier bei vollem Bewußtsein lebenden Tiere spielen.
Diese Tiere lassen sich freundlicherweise von den winzigen Händen von Kindern berühren, und weil sie wirklich erwachsen sind, können sie mit leiser Stimme Geschichten von ihren alten Reisen und Erlebnissen erzählen.
Sobald die Seele auf den weichen Blumenteppich gelegt wird, erhebt sie sich nach einer Weile, getrieben durch ihren inneren Willen, richtet sich auf und macht kleine Schritte, wobei sie zuerst langsam geht, und nach einer Weile sie dann zu der Gruppe von Kindern eilt, die ihr am nächsten stehen.
Als hätte sie schon immer laufen können, ist sie sofort in der Lage, sich den anderen Seelen in freudiger Begeisterung anzuschließen.
Manche Seelen tragen Schüchternheit und eine gewisse Scheu in sich, andere sind fieberhaft bereit, alles zu entdecken und auszuprobieren.
So spalten sich die Seelen in die sanfteren, die von Anfang an auf die Art weiblicher Taten ausgerichtet sind, und die kühneren Seelen, die von den Geschichten, die von großem Heldentum erzählen, verzaubert sind, wie Mut und ritterlicher Schutz der Schwachen, die deutlich die Manifestationen männlicher Entwicklung tragen.
Die Seele, die sich gerade in seliger Freude mit den anderen verbunden hat, erlebt so viel Neues für sie und gleichzeitig ist es die erste Kostprobe ihres Wesens.
So geht es eine gewisse Zeit lang weiter, die hier vergeht, als ob sie nicht da wäre, weil alles ein einziges großes, freudiges Spiel ist.
Von Zeit zu Zeit kommen zu den kleinen, verspielten Seelen, die ständig von sanften Damen von jugendlichem Glanz umsorgt werden, dann frisch aussehende Männer, die Besucher, die hier erscheinen, um den kleinen Seelen die Geschichten zu erzählen, in denen der Sinn des großen geistigen Lebens im Werk der Schöpfung enthalten ist.
Die Bilder, die in überzeugenden Erzählungen dargestellt werden, werden zunehmend zu einem überzeugenden Aufruf, etwa wie die Charaktere in den Geschichten zu werden oder jemand zu werden wie diejenigen, die diese Geschichten erzählen.
Die in diesen Geschichten enthaltenen großen Tugenden berühren die Schwingungen des geistigen Inneren der zuhörenden Seelen und wirken auf sie als immer stärkerer Aufruf, weiter voranzukommen.
In den jungen Seelen reift langsam die Sehnsucht nach Welten heran, in denen sich ihre immer stärker werdende Sehnsucht nach großen Erlebnissen, wie sie sie in den Bildern der Geschichten sahen, manifestieren können.
Auf diese Weise wird die Kindheit der Seele immer mehr zur Reife hin geformt, bis sie schließlich die Form erreicht, in der eine solche Seele sich in ihrem Erscheinen dem irdischen Alter von etwa zehn Jahren nähert.
Hier findet eine wichtige Zeit der Seelenwandlung statt, die wir hier beschreiben wollen, damit sie zu einem größeren Wissen über Zusammenhänge führt, deren Kenntnis für jeden notwendig ist.
Zu diesem Zeitpunkt wird in der Seele ein unwiderstehlicher Wunsch, voranzukommen, erneut geboren.
Diese innere Spannung ist für die Seele nahezu unkontrollierbar und sie möchte so schnell wie möglich an Orte eilen, die Bedingungen für ein erfüllenderes Erlebnis bieten als das Märchen von dem Ort, an dem sie bisher die Zeit der allmählichen Reifung, d.h. ihren Anfang des Seins verbracht hat.
Die Freude des Ortes, trotz seiner Schönheit und Freundlichkeit, reicht der Seele nicht mehr aus, denn beim Hinabblicken in die Welten der dichteren Sphären wird sie immer empfänglicher für die Schwingungen, die von dort zu ihr aufsteigen.
Es ist der Ruf entfernter grobstofflicher Welten, in denen es möglich ist, die großartigen Geschichten zu erleben, die ihr bisher von lichten Geistern erzählt wurden, die zu den jungen Seelen kamen, welche glücklich auf den Wiesen des einladenden subtilen Lichts spielten.
So reift der Zustand der gegebenen Seele in dem Moment heran, in dem sie plötzlich neben sich die Worte hört: „Willst Du wirklich auf Deinem Weg weitergehen?“
Die Seele schaut nach oben.
Dort neben sich sieht sie die strahlende Gestalt ihres geistigen Führers, der als Helfer auf ihre Reisen geschickt wird.
Der reife Geist, der aus den Höhen des Paradieses kam, war tatsächlich schon seit einiger Zeit mit der Seele verbunden und hatte geduldig darauf gewartet, daß dieser Moment zu gegebener Zeit bei der Seele erscheinen würde, die ihm durch weisen Willen unter der Obhut liebevoller Führung anvertraut worden war.
Die Seele ist von der Größe dieses Augenblicks fasziniert und ein Schauer völligen Vertrauens durchströmt sie diesem strahlenden Beschützer gegenüber, der ihr zur Seite steht.
Er nickt zustimmend und widmet sich voll und ganz der Weiterentwicklung.
In diesem Moment gibt es jedoch noch ein Ereignis, von dem die Seele nichts weiß, weil ihre Augen es nicht sehen können.
Neben ihrem Führer, der Helfer und Beschützer, der geistigen Art ist und immer aus den Ebenen des lichten geistigen Zuhauses stammt, steht ein weiteres edles und feierliches Wesen, das zum Heer der Diener einer besonderen Mission gehört.
Hier steht einer der Vanen, eine lebenswichtige Dienerin, die vom Licht beauftragt wurde, sorgfältig die Fäden des Willens der jungen Seele einzufangen und sie in den Teppich des Schicksals einzuweben.
Sie ist diejenige, die in Unbestechlichkeit während der gesamten Reise der Seele und auf den Wegen des Werkes der Nachschöpfung die Vermittlerin der Ausstrahlung des Willens Gottes zu ihrer Entscheidungsfindung sein wird.
Er ist die Mittlerin des Heiligen Geistes, der gerecht über alles und damit auch über das Schicksal dieser Seele wacht, auf allen Willensebenen bis hin zur feinsten Ausstrahlungsebene.
Zu diesem Zweck wird ihr etwas mehr hinzugefügt als nur eine rein wesenhafte Strahlung.
Diejenigen ihrer Art erreichen ein hohes Werk, das Urwerk der Schöpfung.
Zu seinem wesenhaften Fundament in den Tempeln des ätherischen Ringes, an der Spitze der Gärten von Asgard, kommt eine Strahlung höherer, engelhafter wesenhafter Art, die aus dem Strom kommt, der sich als Träger durch das gesamte Schöpfungswerk erstreckt, der Wille des Heiligen Geistes.
Dieser Strom fließt in der Hand Parzivals zusammen, der auf dem Thron des Gerichts im höchsten Saal der Gralsburg sitzt.
Aber dies ist hier nicht nötig, zu erwähnen.
Für uns reicht es aus, daß diese wesenhaften Diener zur Spezies der Vanen gehört, die die Fäden des Schicksals des menschlichen Willens auf allen Wegen der Nachschöpfung weben.
Der ursprüngliche Sitz dieser edlen Diener befindet sich oben bei der Blume, die den geistigen Samen im ersten Schleier der subtilen Art hervorbrachte.
Ihr Glanz begleitet jedoch die Seele auf all ihren Reisen, und aus ihrem großen Mantel werden die Weber geboren und getrennt, die die Seele überall auf allen Ebenen umgeben.
Somit gibt es für jede Ebene genügend Weber, die mit Präzision und Standhaftigkeit an der Erfüllung der Bestimmung arbeiten, entsprechend der Art der Ausstrahlung, die den Willen des Menschen auf allen seinen Ebenen widerspiegelt.
Die Arbeit dieser kleinen Diener besteht also darin, die Fäden, die aus jedem kleinen Willen der Seele auf ihren Reisen entstehen, mit größter Konsequenz zu weben und aufrechtzuerhalten.
Das Bewußtsein dieser wesenhaften Diener teilt sich in Tausende von Augen und Händen kleiner Weber, die der Seele folgend in immer weitere Materienengrade geboren werden.
Sie stehen unten wie ein ganzes Heer von Arbeitern, die die Seele auf ihrem Weg begleiten, und durch ihre Hände geht der Teppich des Lebens, der aus dem geistigen, gedanklichen Wollen und auch aus den irdischen Handlungen des Menschen gewoben ist.
Die Vanen sind – ins irdische Verständnis übersetzt – unbestechliche Weber aller Fäden, deren Arbeit keinen einzigen Augenblick aufhört.
Sie sind einem Menschen immer nahe und verweben seine kleinsten Impulse ebenso wie die stärksten großen Entscheidungen.
Sie begleiten den Menschen in seiner äußeren Herrlichkeit und in seinem Elend, in den Augenblicken, in denen er vor anderen Menschen auf dem weitesten Feld aktiv ist, und in den Augenblicken, in denen er mit sich allein ist.
Sie arbeiten mit der Strahlung um einen Menschen herum, und ihre Augen und Hände fangen immer nur Strahlung ein, die für sie der entscheidende Faktor für die Gestaltung des zukünftigen Schicksals eines Menschen ist.
Aus jedem Wunschstrahl wird ein Faden in den Gesamtteppich gewebt, und von dort aus geben die Vanen Anweisungen an die Alfars, die dann die Wege der Formen und Ereignisse leiten, die den Menschen auf seiner nächsten Reise erwarten, sei es hier auf der Erde oder in anderen Welten in den feinstofflicheren Ebenen.
In der Arbeit der Vanen und auch der Alfars ist nur die schönste Vollkommenheit enthalten, denn nichts wird im luftleeren Raum gewebt, sondern immer ist alles auf die Fülle der Erfahrung vorbereitet.
Was in seiner Strahlkraft noch lebendig ist, gibt den Weg vor.
Was jedoch in einem Menschen verblaßt und gestorben ist, verschwindet aus seinem Weg und wird durch einen neuen, stärksten Faden ersetzt, der aus seinen Wünschen gewoben ist und sofort eine neue Richtung vorgibt.
So gibt es unzählige Arten von Webfäden und daraus hergestellte Formen, die eines Tages auf den Menschen warten.
Wenn er von sich aus einen Strahl neuen starken Willens ausstrahlt, ändert sich sein Weg sofort und alles, was bisher wichtig war, rückt an einen sekundären Ort, der überwunden werden muß.
Aber der Faden der jetzigen Zweitrangigkeit ist nun geschwächt, und die Formen, die daraus gebildet wurden, werden schwächer.
All dies gilt sowohl für den guten als auch für den bösen Willen des Menschen.
Dabei ist auch die Lauheit entscheidend, denn sie läßt letztlich ein Erlebnis entstehen, das den Menschen oft hart vorkommt, aber in seiner mitreißenden Wirkung gesegnet ist.
Der geistige Führer darf alles voraussehen, was seinen Beschützer noch erwartet.
Oftmals versucht er, ihm entweder direkt oder über Vermittler, die in seiner Reife für die Seele verständlicher erscheinen, Ermahnungen und Warnungen von dem zu senden, was auf seinen Weg kommt, welchen die höchste Gerechtigkeit der Alfars unter dem direkten Druck, der von dem Gewebten ausgeht, vorbereiten.
Der Kummer der Seele, die vor langer Zeit am Anfang ihrer Reise stand und so stark von dem Wunsch erfüllt war, die Wege großer, lichter Geschichten zu beschreiten, hängt oft in den Fäden, die sie mit ihrem bösen Willen oder auch nur mit einem anderen trägen Leben gebildet hat.
So verstrickt hört sie die helfenden Stimmen nicht und bemerkt nicht einmal etwas von dem, was ihr in den ihr vorgetragenen Ereignissen im Wege steht, die ihr zu einem würdigen Erwachen führen würden, sondern im Gegenteil, sie murrt nur über ihr Schicksal, das sie als ungerecht und unfreundlich ansieht.
Weit entfernt ist die Erkenntnis, die ihr doch helfen könnte, zu wissen und zu verstehen, daß es im großen Geflecht des Schöpfungswerks gerade der Heilige Geist ist, der ihr klar macht, daß nur guter und reiner Wille und ebensolche Tat der Weg ist, der zur Harmonie mit der Schöpfung führt.
Als Ausgangspunkt der Befreiung und des Aufstiegs zum Licht erlebt sie alles, was auf sie zukommt, als große Überraschung, auf die sie fast nie vorbereitet ist, und beklagt sich daher auch und widersetzt sich dem meisten, was ihr widerfährt.
Aber wenn ihr nur für einen Moment gestattet würde, einen Blick auf die perfekte, unbestechliche Arbeit der edlen wesenhaften Vanen zu erhaschen, würde sie augenblicklich auf die Knie fallen und um Vergebung für all die Male bitten, in denen sie ihr Schicksal verflucht hat.
Denn sie würde sehen, wie sehr ihr auf ihrem Weg geholfen wird, denn die Güte Gottes läßt alles Schwierige, das auf ihrem Weg liegt, in ihrer Ausstrahlung in symbolisch sühnbare Formen verwandeln.
So verwandelt der glühende Wille des Menschen, dauerhaft das Gute zu wünschen, seine anderen Wege, um leichter zu gehen und schneller dem Licht zu empor zu klimmen.
Die Fäden der Vanen sind weiterhin auf das Überwinden des Schicksalhaften vorbereitet, aber die Erleuchtung des langfristigen guten Willens des Menschen ermöglicht es, sie zu schwächen, und so können die Alfars Formen erschaffen, die nur in symbolischer Ausrichtung ausgelebt werden.
Auf den ersten Blick sind die Vanen strenge, unnachgiebige und unbestechliche Weber des Willens Gottes im Werk der Nachschöpfung.
Dies liegt daran, daß ihr Geflecht den Säulen ähnelt, die die gesamte Struktur des Schöpfungswerks tragen.
Darüber hinaus gibt es die Alfars, die mit dem langfristigen guten Willen eines Menschen Ereignisse und Erlebnisse gestalten können, welche dann Erleichterung bringen, um freudig alles beiseite zu legen, was dem Menschen noch im Wege steht und ihn nicht freier zum Licht aufsteigen läßt.
Wer sich näher damit auseinandersetzt, kann darin nur die Vollkommenheit des Willens Gottes finden, in dem neben Gerechtigkeit und Reinheit auch die Liebe enthalten ist.
Es sei hier jedoch daran erinnert, daß das eben Gesagte nur für den Menschen gilt, der sich entschieden hat, ständig mit aller Kraft nach dem Licht zu streben.
Mit anderen Worten hegt er dann nur reine, langfristig hilfreiche Motive und Gedanken gegenüber anderen Menschen und der ganzen Welt.
Nur in dieser inneren Umgebung kann sich das helfende Prinzip der Liebe in den Fäden der äußerst unbestechlichen Vanen manifestieren, über welche und über deren Diener die Menschen bisher fast nichts wußten.
Ihr Dienst führt sie zum Menschen, und sie sind wie eine große Armee auf allen Handlungsebenen um ihn herum, um alles, was im Menschen entsteht, in den kleinen und großen Bewegungen seines Willens zu verweben und zu verarbeiten.
Egal wie unpersönlich sie in ihrer Arbeit sind, das Wissen, daß sie die Fäden von Menschen zum Lauf des großen Rades der Gerechtigkeit führen können, welche in sich eine reine und freudige Ausstrahlung haben, ruft in ihnen immer eine gewisse Freude hervor.
Besonders die kleinsten Wesenheiten, die hier auf der Erde um die Menschen herumweben, empfinden dann immer eine unverhohlene Freude, die sich im silbernen Glanz ihrer Anzüge zeigt.
In diesem Moment wird ihr Gottesdienst auch von Gesang und fröhlichem Führen der Fäden von einem zum anderen, hinauf in die Höhen des Lichts, begleitet.
Ich wünschte, die Menschen würden endlich das wahre Wissen über ihre Wanderung durch die Schöpfung finden.